Wahlanfechtungen:
Nach Veröffentlichung des amtlichen Endergebnisses der Natinalratswahl
2013 auf der Amtstafel des Innenministerium (16. Oktober 2013) können
wahlwerbende Gruppen innerhalb von 4-Wochen (§68 Abs 1 VfGG) die Wahl
anfechten. Die 4-Wochen Frist ist somit noch bis 14. Nov. 2013 bis 15 Uhr
offen.
* Die CPÖ hat eine Wahanfechtung bereits beim Verfassungsgerichtshof
eingebracht.
* Für die EU-Austrittspartei macht eine Wahlanfechtung nur dann
einen Sinn, wenn die Verfassungsrichter
ihre Parteimitgliedschaften offenlegen, da erst dies das Ausmaß
ihrer Befangenheit aufzeigt. Gründe zur Wahlanfechtung gäbe es
genügend.
* Für das Team Stronach fordert Klubobfrau Kathrin Nachbaur eine
Annullierung der Nationalratswahl. Begründung: "..., dass die Wähler
ihre Entscheidung aufgrund völlig falscher Voraussetzungen in Bezug
auf die Budgetzahlen getroffen hätten...." Sie bezieht sich damit
auf das 30-40 Milliarden Euro Budgetloch, dass erst 6 Wochen nach dem Wahltag
von SPÖ-ÖVP bekannt gegeben wurden. Vor der Wahl wurde über
ein Nulldefizit im Jahr 2016 in Aussicht gestellt. Qu.: => Der
Standard vom 13. November 2013
Ergebnis vor eventuellen Wahleinsprüchen:
3.10.2013: vorläufiges Endergebnis (Wahleinsprüche sind noch möglich)
SPÖ 26,8%, ÖVP 24,0%,
FPÖ 20,6%, Grüne
12,4%,
Stronach 5,7%, NEOS
5,0%,
BZÖ 3,5%,
KPÖ
1,0%,
Piraten 0,8%,Wandl
0,05%,
CPÖ 0,14.%,SLP
0,02%,
EUAUS 0,01%,
Männerpartei 0,01%.
SPÖ-ÖVP haben trotz der vielen Skandale und Korruption wieder
die absolute Mehrheit. Die SPÖ-ÖVP Koalition wird aller Voraussicht
nach fortgesetzt. Die Frage ist nur mit welchem Regierungsprogramm und
mit welchen Ministern. Bildungsministerin Claudia Schmid (SPÖ) hat
bereits ihren Rücktritt angekündigt.
Mehr Infos => Ergebnisse der Nationalratswahl
2013
Neue Parteien, neue Alternativen:
Bei der kommenden Nationalratswahl werden einige neue Parteien antreten.
EU-Austrittspartei, Männerpartei, NEOS, Piratenpartei, Der Wandel,
Stronach-Partei. Die KPÖ und die Christenpartei versuchen es neuerlich.
Hier finden Sie das => Parteiprogramm
der jeweiligen neuen Partei in Österreich.
"Die Großen hören auf zu herrschen,
wenn die Kleinen aufhören zu kriechen"
Zitat Friedrich
Schiller
Was soll ich Wählen?
Studien zufolge wissen 10%-15% der Wähler nicht einmal am Wahltag
noch, welche Partei sie wählen sollen.
Ein Parteivergleichstest
hilft Ihnen rasch, eine solche Entscheidung zu treffen.
Wer für welche Partei in welchem Bundesland kandidierte => Kandidaten
der NR-Wahl 2013
Streitthemen in der SPÖ-ÖVP Koalition:
Foto: Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) und Kanzler Werner
Faymann (SPÖ)
erklären im Pressefoyer den Journalisten die Lage der "Nation"
bzw die Lage ihrer Partei.
* Europäische Union (EU): Diese wird auch immer mehr zum
Zankapfel zwischen den Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP.
Faymann / Gusenbauer (SPÖ) versprachen anlässlich der letzten
Nationalratswahl, dass es in Zukunft bei jeder Änderung des EU-Vertrages
von Lissabon eine Volksabstimmung geben wird. Aufgrund der Staatspleiten
in Griechenland, Irland und Portugal soll die EU aber nun mit Milliardenhilfen
dieses EU-Mitliedsländern helfen. Dafür wäre laut geltendem
EU-Recht eine Vertragsänderung notwendig. Man darf gespannt sein,
wie sich SPÖ und ÖVP dabei verhalten werden.
Ein noch heißeres Eisen ist, ob die Türkei der EU
beitreten soll und wenn ja, mit oder ohne Volksabstimmung in Österreich?
Aber auch ohne EU-Beitritt kassiert die Türkei schon jetzt Milliarden
Euro von der EU. Titel: "Vorbeitrittsbeihilfe".
* EU-Budget:
Hier sind sich die Bundes-SPÖ und Bundes-ÖVP einig, allerdings
wird parteiintern gestritten.
SPÖ: EU-Fraktionsleiter Hanner Swoboda gegen Werner Faymann; auch
bei der Gewerkschaften rumort es gegen die EU z.B. beim Thema Wasserprivatisierung..
ÖVP EU-Fraktionsleiter Othmar Karas gegen Michael Spindelegger.
Während Karas für höhere Netto-Beiträge Österreichs
an die EU ist, schwingt Spindelegger die Veto-Keule. Spindelegger wird
Karas bei der nächsten EU-Wahl nicht mehr aufstellen. Karas liebäugelt
mit einer eigenständigen Kandidatur "Bürgerforum".
* Anhebung des Penisonsantrittsalters, insbesondere
das der Frauen:
Die EU will das Pensionsalter für Männer und Frauen in wenigen
Jahren in allen EU-Mitgliedsländern - so auch in Österreich -
angeglichen haben.
1. Schritt: Angleichen des Frauenpensionsalters an das der Männer
2. Schritt: Anhebung des allgemeinen Pensionsalters auf 67 Jahre
3. Schritt: Anhebung des allgemeinen Pensionsalters auf 72 Jahre
Die ÖVP trägt die EU-Linie mit: Die SPÖ übt sich
in Scheingefechten zur Erhaltung des bisherigen Pensionssystems in Österreich
und ist gleichzeitig pro EU. Das übergeordnete EU-Recht wird allerdings
gewinnen.
Das höhere Frauenpensionsalter hat aber auch einen Vorteil für
die Frauen. Je länger sie arbeiten, desto mehr Beitragsjahre haben
sie und desto höher ist dann ihre Pension.
* schwere Budgetprobleme: Der Streit ums Geld
Die schweren Budgetprobleme führten dazu, dass Finanzminister
Josef Pröll im Januar 2010 ankündigte, er wolle die verfassungskonforme
Frist bis 22. Oktober 2010 nicht einhalten. Der Regierungspartner SPÖ
unterstützte Pröll (ÖVP) beim geplanten Verfassungsbruch.
SPÖ & ÖVP beschlossen das Budget 2011 erst Mitte Dezember
2010. Es wird massive Kürzungen zu Lasten der Bevölkerung, Beamten
und Pensionisten geben kündigte Finanzminister Josef Pröll immer
wieder an und so kam es auch. Die Parteienförderungen wurde aber nicht
gekürzt.
Wie sich der österreichische Verfassungsgerichtshof zum geplanten
Verfassungsbruch der SPÖ-ÖVP Regierung verhalten wird ist
nun klar: NICHTS Bundespräsident Dr. Heinz Fischer (SPÖ)
war lange Zeit noch unentschlossen, hat aber den Rücktritt der Bundesregierung
doch nicht gefordert. Er hätte die Bundesregierung auch gleich entlassen
können.
Neue Budgetprobleme im Jahr 2012: Die Rettungspakete für österreichische
Banken retten zwar die Banken (insb Hypo-Alpe-Adria, Volksbanken AG,
Kommunalkredit), bringen aber den österreichischen Staatshaushalt
noch mehr unter Druck. Deshalb hat die SPÖ-ÖVP Koalition ein
Sparpaket
für die Bevölkerung beschlossen. Dieses Sparpaket kommt bei den
unschuldigen Steuerzahlern gar nicht gut an.
Weiters streiten SPÖ und ÖVP darum, ob der Staat noch weitere
Schulden machen soll oder nicht. Die ÖVP fordert ein "Null-Defizit",
der SPÖ sind die Staatsschulden egal und will lieber mehr Steuergeld
für Subventionen ausgeben.
* Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) & die Abschaffung
der Wehrpflicht:
Dieser will die Wehrpflicht abschaffen, offensichtlich noch vor der
angekündigten Volksabstimmung. Zu diesem Zweck hat er Generalstabschef
Edmund Entacher (SPÖ) am 24.1.2011 abgesetzt, weil dieser die Beibehaltung
der Wehrpflicht (= geltende Rechtslage) für besser hielt und dies
auch öffentlich kundtat. Das Vertrauen in Verteidigungsminister Darabos
sei "massiv erschüttert", so der ÖVP-Klubobmann Kopf am 25.1.2010.
Kopf sieht mit dem Weg Darabos einen "Sprengsatz" für die Koalition.
Weiters dürfte Darabos die Zahlen für die zukünftigen Modelle
derart manipuliert haben, dass sein favorisiertes Modell statt 2,6 Mrd
nur mehr 2,1 Milliarden Euro im Jahr kosten soll. Laut ÖVP schreckt
der SPÖ-Minister offensichtlich vor nichts zurück.
Bundespräsident
Heinz Fischer (SPÖ) sieht als Oberbefehlshaber des Bundesheeres
offensichtlich keinen Handlungsbedarf. Er hat den ehemaligen Wehrdienstverweigerer
Norbert Darabos nicht als Verteidigungsminister abberufen.
Jedenfalls haben ÖVP & FPÖ eine Mehrheit im Parlament
und können so die Beibehaltung der Wehrpflicht aufrecht erhalten,
trotz Wehrpficht-Volksbefragung am 20. Jänner 2013. Geht die Wwhrpflicht-Volksbefragung
pro Wehrpflicht aus, dann ist Verteisigungsminister Darbaos ein Rücktrittskandidat
oder die SPÖ löst gleich die Koalition auf.
* Obsorgerecht:
Beim Obsorgerecht für Kinder nach Scheidungen liefern sich SPÖ
und ÖVP erbitterte Scheingefechte. (Scheingefechte deshalb, weil sie
noch zu keinen Handlungen geführt haben. Kein Familiengesetz, Ehegesetz,
ABGB wurde noch geändert.). Die eigentlich für Gleichbehandlung
zuständige Ministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) besteht weiterhin
auf der alleinigen Obsorge der Mütter für die Scheidungskinder.
Justizministerin Bandion-Ortner (ÖVP) tritt für eine gemeinsame
Obsorge von Mutter & Vater ein. Dass der Europäische Gerichtshof
für Menschenrechte die Republik Österreich gerade wegen Männerdiskriminierung
verurteilt hat, hat bei der Gleichbehandlungsministerin Heinisch-Hosek
(SPÖ) zu keinem Umdenkprozess geführt, sondern sie will die menschrechtswirdige
alleinige Obsorge der Mütter beibehalten. SPÖ und ÖVP haben
bei der Obsorge nichts gemeinsam, sondern stehen sich diametral gegenüber.
* ÖBB:
Das massiv unfaire Pensionsrecht der ÖBB erzürnt die ÖVP
schon seit längerem. Die ÖBB-ler gehen mit ca 52-54 Jahren in
Pension, die normalen männlichen ASVG Pensionisten erst mit 65 Jahren.
Mit dem ÖBB-Pensionsprivileg bedient die SPÖ ihre Stammwähler
bei der ÖBB, leider mit dem Geld der tüchtigen Steuerzahler.
Unglaubliche 188 Euro kostet die ÖBB jedem Österreicher und
-in pro Jahr an Steuergeld (1,5 Milliarden Euro Neuverschuldung / 8 Millionen
Einwohner !!! Eisern gespart wird im neuen Budget
2011 dafür bei den Studenten, Familien und sozial Bedürftigen.
* ÖIAG
Die Österreichische Industrieholding AG ist ein weiterer Zankapfel
der SPÖ-ÖVP Koalitionsregierung. Die SPÖ will die ÖIAG
auflösen, die ÖVP ausbauen.
SPÖ: Die ÖIAG hat kaum noch Aufgaben. Sie verwaltet Anteile
von ÖMV, Telekom Austria, Post AG, GKB-Bergbau und FIMBAG. Das kann
auch ein Abteilungsleiter im Finanzministerium. ÖIAG-Chef Michaelis
ist mit über 700.000 Euro völlig überbezahlt. Der AUA-"Verkauf"
(richtig: Verschenkung mit 500.000 Zuschuß für die deutsche
Lufthansa) war keine Erfolgsgeschichte.
ÖVP: Die ÖIAG soll in Zukunft auch die defizitäre ÖBB
und ASFINAG verwalten und die Aktien der VERBUND-gesellschaft.
* Personalia:
Welche Partei bekommt nach der Wahl welches Ministerium. Wer wird Minister
bzw Ministerin?
Besonders umstritten sind der Landwirtschaftsminister Berlakovich (ÖVP)
und Frauenministerin Heinisch-Hosek (SPÖ).
Termine der Nationalratswahl in Österreich: 2. - 29. September
2013
Der Wahltermin ist nun
doch der 29. September 2013 (somit
keine Vorverlegung und auch keine verspätete Wahl).
Wahltermine mittels Briefwahl: 2.9.-29.9.2013, Montag
- Sonntag, 0-24 Uhr.
Frist zur Abgabe von => Unterstützungserklärungen
für neue Parteien war von 9. Juli bis 2.
August 2013 am Gemeindeamt, Rathaus, Magistrat
der Hauptwohnsitzgemeinde.
Letzter Tag für die Einbringung der Landeswahlvorschläge:
2.
August 2013 (gilt für alle Parteien)
Letzter Tag für die Einbringung der Bundeswahlvorschläge:
12.
August 2013 (gilt für alle Parteien)
Presseartikel und Pressemeldungen:
11.11.2013 BZÖ-GROSZ: Nach Budgetlüge sofortige Neuwahlen
gefordert!
NR-Wahlergebnis basiert auf einzigartiger "Wählertäuschung"
"6 Wochen nach den Wahlen beschränkt sich die provisorische österreichische
Bundesregierung auf Lügen und Taktieren. Damit muss endlich Schluss
ein. Das am 29.9. zustande gekommene Wahlergebnis basiert auf einer
einzigartigen Wählertäuschung. Nach dem Budgetdebakel von SPÖ
und ÖVP fordern wir sofortige Neuwahlen. Die Regierungsparteien haben
offensichtlich gelogen, dass sich die Balken biegen", so BZÖ-Chef
Gerald Grosz am Montag in Wien.
Das Bündnis Zukunft Österreich werde mit dem
heutigen Tag sämtliche Vorbereitungen auf die erhofften Neuwahlen
treffen. "Die Regierung wird sich angesichts ihrer Leichen im Keller auf
kein Koalitionsprogramm mehr einigen können. Die ÖVP taktiert
bereits jetzt mit möglichen Absprungszenarien. Das Team Stronach zerbröselt,
die Grünen befinden sich im Wettkampf mit den NEOS wer denn die größeren
Linken unter den Liberalen sind. Diese Regierung, dieses Parlament hat
sich Österreich nicht verdient", so der Bündnischef.
Die Performance der Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP
sei keine Sekunde länger mehr tragbar. "Die Regierung taktiert, das
Parlament schläft aber Hauptsache alle haben ihre Gage. 40 Milliarden
Euro fehlen im Budget und keiner will es gewusst haben. Es gibt daher
nur zwei Möglichkeit: Entweder sind SPÖ und ÖVP vollkommen
unfähig oder sie haben bewusst die Wahrheit verschwiegen. Es wird
wohl eine Mischung aus Beidem sein. Neuwahlen sind unausweichliche", so
Grosz abschließend.
Rückfragehinweis: BZÖ - Bündnis Zukunft Österreich
15.10.2013 "Frotzelei der Wähler"
Ausgabe Der Standard vom 16.10.2013, Kommentar von Gerald John
Es mutet seltsam an, wenn eine autoritäre Hire-&-Fire-Partei,
die von demokratischen Gepflogenheiten so weit entfernt ist wie Österreichs
Fußballnationalteam von der nächsten Weltmeisterschaft, auf
politische Redlichkeit pocht. Doch im aktuellen Fall haben Frank Stronach
und seine Adepten recht: Monika Lindners Einzug in den Nationalrat ist
eine Frechheit - mehr noch gegenüber den Wählern als gegenüber
ihren Kurzzeitparteifreunden.
Okay, dass die Ex-ORF-Chefin vom Stronach'schen Chaoshaufen bereits
ein paar Tage nach ihrer Kandidatur die Nase voll hatte, kann man vielleicht
noch verstehen. Eine Argumentationshilfe für die Abnabelung böte
überdies die Verfassung, laut der Mandatare an keinerlei Aufträge
- auch nicht von Parteien - gebunden sind. Doch Lindner trat im Wahlkampf
eben nicht als "freie" Kandidatin in besten Sinne auf, sondern hat jegliche
Politik verweigert: Sie hat Positionen weder beworben oder argumentiert
noch verteidigt, kein Mensch wusste, wofür sie steht. Es ist auszuschließen,
dass irgendwer das Team Stronach wegen Lindner gewählt hat - abgesehen
von 109 Unentwegten, die ihre Vorzugstimme wohl aus Freundschaft oder einem
bizarren Sinn für Humor heraus geopfert haben. Für das Parlament
ist Lindner deshalb ein Unglück: Kein anderes Mitglied nährt
stärker das Vorurteil vom gesinnungslosen Volksvertreter, dem es nicht
um ernsthafte Arbeit, sondern um die Befriedigung von Eitelkeit, Geldgier
und anderen Eigeninteressen geht.
Rückfragehinweis: Der Standard
21.9.2013 profil: Wahlentscheidung: Pensionen, Steuern, Arbeitsmarkt
sind wichtigste Themen
Knackpunkte: Die Themen Arbeitsmarkt (34%), Pensionen (34%) und Steuern
(23%) sind für die Wahlentscheidung der Österreicher am wichtigsten.
Themen wie Armutsbekämpfung, Lehrerdienstrecht und EU-Austritt spielen
laut einer profil-Umfrage indes kaum eine Rolle.
=> profil
vom 21.9.2013
21.12.2012 "Die Presse" - Leitartikel: Von wegen super und
Wahljahr
von Rainer Nowak, Ausgabe vom 22.12.2012
Die Formulierung Superwahljahr klingt für Österreich ziemlich
dick aufgetragen. Immerhin bringt eine Nationalratswahl im Regelfall gerade
einmal eine Veränderung der Staatssekretariate, nur in besonders spannenden
Fällen wechselt die Zuständigkeit für ein, zwei Kompetenzen,
wie den Konsumentenschutz, das Ressort. Denn egal, wie und was man wählt,
am Schluss winken SPÖ und ÖVP aus dem Ministerrat. Selbst wenn
im kommenden Jahr die beiden Parteien unter 50 Prozent rutschen: Ein paar
Gugelhupfrunden bei Heinz Fischer, und Eva Glawischnig darf oder muss das
Umweltressort übernehmen. Irgendjemand wird sich zwecks Staatswohls
schon zum zweiten Juniorpartner machen lassen.
An der Realverfassung ändert das kaum bis nichts: Die Macht geht
von Sozialpartnern und Landeshauptleuten aus. Werden die Parteichefs der
beiden ehemaligen Großparteien bei den Wahlen im kommenden Jahr geschwächt,
ist dies nur noch stärker einzementiert. ...
Rückfragehinweis: Die Presse, Chef vom Dienst
13.12.2012 "Die Presse" - Leitartikel: Zwei ungewöhnliche Politiker,
zwei ungewöhnliche Zugänge,
von Oliver Pink, Ausgabe vom 24.12.2012
Der eine will kandidieren, dann aber kein Mandat. Der andere will
nicht kandidieren, würde dann aber zur Verfügung stehen. Über
Frank Stronach und Mario Monti.
Nun also doch nicht. Mario Monti, der italienische Premierminister,
möchte nicht als Spitzenkandidat einer Partei der Mitte bei den Wahlen
im Februar antreten. "Etwas in meinem Inneren sagt mir: Nein", meinte er
in der Zeitung "La Repubblica". Er würde aber, ergänzte Monti
später in einer Pressekonferenz, nach den Wahlen zur Verfügung
stehen, er wäre sogar wieder zur "Übernahme der Führung"
bereit, wenn ein Parteienbündnis mit diesem Wunsch an ihn herantreten
würde. Eine doch eher ungewöhnliche Überlegung: Die einzelnen
Parteien treten mit ihren jeweiligen Spitzenkandidaten an - oder ihm Rahmen
eines Bündnisses -, und nach geschlagener Wahl übernimmt dann
wieder der bisherige Übergangspremier das Ruder. Monti erspart
sich somit die Wahlkampfauseinandersetzung. Seine Agenda hat er gestern
jedenfalls schon einmal präsentiert: politische und wirtschaftliche
Reformen, Erneuerung des Justizsystems, Kampf gegen Korruption. Zudem warnt
er vor dem Populismus im Allgemeinen und jenen Parteien im Besonderen,
die die Abschaffung unpopulärer Steuern versprechen. "Man muss
illusionäre Schritte zurück verhindern." Diese hätten verheerende
Folgen für das Land. Unzweifelhaft war dies auch auf seinen Vorgänger
Silvio Berlusconi gemünzt, der als - zumindest in der gängigen
Farbenlehre - bürgerlicher Politiker ein hoch verschuldetes Land hinterlassen
hat. Schlechter hätten das die zu Sozialdemokraten gewandelten Kommunisten
auch nicht hinbekommen. Mario Monti, der Technokrat, hat seine Sache bisher
sehr gut gemacht. Und damit auch das Bonmot widerlegt, dass es Italien
am besten geht, wenn es gar keine Regierung hat. Andererseits hat er es
auch irgendwie bestätigt: Eine Regierung hatte Italien zwar, aber
keine parteipolitische, sondern eine mit Experten besetzte. Dennoch mutet
es seltsam an, wenn sich Monti nun nicht selbst dem Urteil des Wählers
stellt - und damit auch die reformorientierten Kräfte schwächt,
indem er sich als einigende Galionsfigur aus dem Rennen nimmt. Und dass
der oder die Wahlsieger vom Februar 2013 Monti dann auf Knien bitten werden,
doch an ihrer statt die Führung des Landes zu übernehmen, scheint
auch nicht allzu wahrscheinlich.
Den umgekehrten Weg beschreitet derzeit ein von (s)einer
politischen Mission erfüllter Unternehmer: Nein, nicht Silvio Berlusconi.
Sondern der immerhin ein wenig artverwandte Frank
Stronach. Dieser will in Niederösterreich
nun zwar antreten, sogar als Spitzenkandidat, aber danach nicht
dafür zur Verfügung stehen, wofür er gewählt wurde.
Sprich: In einen Landtag setzt er sich nicht. Er wird sich mit
ziemlicher Sicherheit auch in keinen Nationalrat setzen.
Da gibt es freilich Präzedenzfälle: Eva Glawischnig
hat ebenso für den Kärntner
Landtag kandidiert, ohne an einer einzigen Sitzung teilzunehmen,
wie es nun auch BZÖ-Chef Josef Bucher vorhat. Und dass Erwin Pröll,
sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass er nicht wieder Landeshauptmann
wird, dann sein Landtagsmandat annimmt, ist ebenso abwegig wie 15 Grad
zu Weihnachten (gut, das war jetzt vielleicht ein schlechter Vergleich).
Das ändert nichts daran, dass es sich hierbei - im Fall Stronach,
Glawischnig und Bucher - doch um eine Form der Wählertäuschung
handelt. Die allerdings auch der dümmste Wähler durchschaut.
Und die im Falle Glawischnigs sogar von Erfolg gekrönt war - zumal
sie mit Rolf Holub auch noch einen Statthalter gefunden hat, der in seine
Aufgabe mehr als hineingewachsen ist. Bucher wird auch dieser Trick nichts
nützen. Stronach möglicherweise schon.
Beide, der schillernde Stronach wie der nüchterne
Monti, setzen in ihrer Agenda auf Vernunft, die Abkehr von der Schuldenpolitik
und den Verlockungen, die geradewegs in die Korruption führen. Und
doch ist das diesbezügliche Vertrauen in Monti weit größer
- weil er es auch
schon bewiesen hat. Vielleicht schaut sich Stronach, der sich ja gern
mit Experten und Weisen umgibt, da noch ein Stückchen ab. Und dass
sich Österreich heutzutage - ausgerechnet - an Italien ein Beispiel
nehmen kann, ist dann ohnehin eine Pointe für sich.
Rückfragehinweis: Die Presse, Chef v. Dienst,
14.4.2011 Spindelegger neuer ÖVP-Chef: Experten schließen
vorgezogene Neuwahlen nicht aus
Gemischte Reaktionen löst die Bestellung Michael
Spindeleggers zum neuen ÖVP-Obmann bei Politik-Insidern aus. Der ehemalige
Chef der Wiener ÖVP Bernhard Görg begrüßte gestern
in der ATV-Diskussionssendung "Am Punkt" die Entscheidung. Spindelegger
sei ein Mann mit "großer Substanz". Allerdings nütze der beste
Mann nichts, wenn nicht grundlegend die Strukturen in der Partei geändert
würden: "Es müsste einen völligen Funktionärsaustausch
geben, um eine Neugründung glaubhaft zu machen und das ist chancenlos."
Vor allem die Landesparteien hätten zuviel Macht. Skeptisch äußerte
sich auch die Journalistin Isabelle Daniel (Tageszeitung Österreich):
"Michael Spindelegger steht sicherlich nicht für die Neugründung
einer ÖVP, er ist eher ein stabilisierender Faktor."
Politikberater Thomas Hofer sagte in "Am Punkt" über
das Verhältnis zwischen dem neuen Vizekanzler und Bundeskanzler Faymann
voraus: "Es wird eine Periode der zähnefletschenden Herzlichkeit werden,
wo sich beide wahnsinnig gut verstehen und im Hintergrund beginnt natürlich
ab morgen der Wahlkampf. Es ist klar: ein neuer Parteiobmann der ÖVP
muss sich schon aufstellen für 2013 oder sogar für 2012." Vorgezogene
Neuwahlen seien bereits im kommenden Jahr möglich. Meinungsforscher
Peter Ulram sagte, "der Wahltermin hängt schlicht und einfach davon
ab, wie die jeweiligen Kontrahenten ihre Chancen einschätzen. Und
wenn man glaubt, man hat entsprechend gute Chancen die Nase vorne zu haben,
dann wird man es tun."
Ulram riet Spindelegger in "Am Punkt", sich schärfer
vom Koalitionspartner abzugrenzen: "Wenn ein ÖVP-Obmann kuschelt,
dann ist er schon tot für die nächste Wahlauseinandersetzung."
Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer darin, dass ein "Weiter so"
für die Schwarzen auf lange Sicht Platz Drei im Parteienspektrum bedeuten
würde. Mit einem neuen Obmann habe die ÖVP jetzt ihre letzte
Chance, das zu verhindern. Die Regierung insgesamt stehe mit dem Rücken
zur Wand, sagte Görg: "Wenn der Bundeskanzler sagt, er garantiert
dafür, dass unter dem neuen Parteiobmann der ÖVP diese Regierung
mit der gleichen Tatkraft weiterarbeiten wird, erfüllt das den
Tatbestand der gefährlichen Drohung. Sie kann nicht so weiter arbeiten,
dann wird sie nämlich mit nassen Fetzen aus dem Amt gejagt."
Rückfragehinweis: ATV Redaktion "Am Punkt": Tel.:01/213
64 115, OTS0188 2011-04-14/13:27
VfGH dachte beim CPÖ-Wahleinspruch 2013 sehr lange nach und
machte dann eine Abweisung:
Für die "Erkenntnis" des falschen Beschwerdeführers brauchte
der VfGH 4 Monate !!!
Der VfGH hätte einen Nachbesserungsauftrag geben sollen. Der Formfehler
wäre leicht zu reparieren gewesen. Irgendwie hat man den Eindruck,
der VfGH wollte diese Causa gar nicht entscheiden. Jetzt ist leider wieder
nicht geklärt, ob Kopien der Unterstützungserklärungen rechtsgültig
sind.
RM 19. Juni 2014
Ungültig-Wähler fehlen
Sehr geehrte Redaktion,
Sie haben eine ganz wichtige Gruppe vergessen zu interpretieren. Dies
ist schon seit Jahren in den österreichischen Medien zu sehen.
Es werden zwar die Nichtwähler dargestellt und auch gezählt,
was aber ist mit den „ungültig Wählern“?
Da sind Leute die gerne wählen würden (sie füllen den
Wahlzettel ja aus), aber keine Partei finden die zu ihren Anforderungen
passt.
Also kreuzt man einfach mehrere Parteien an. Das sollte nicht ungültig
sein sondern jeder sollte grundsätzlich 2 Stimmen haben um eine Reihenfolge
der Parteien festzulegen.
Warum werden diese nicht endlich mal ausreichend berücksichtigt
und in den Medien interpretiert.
Mit freundlichen Grüßen,
Paul M. 10. September 2013
Das ist POLITIK in Österreich (vor Wahlen):
Manche (Politiker) überlegen, "Kinder" bis 18. Lebensjahr in Schulen
zu schicken, weil immer weniger das Grundrechnen beherrschen... doch mit
16 Jahren lässt man sie in Ö bereits zur Wahlurne gehen *lol*
http://www.nostsignale.com/default.htm
was soll man schon noch sagen - opportunistisch, unverantwortlich,
trottelhaft - aber was soll man schon von leuten halten, die grenzen öffnen,
milliarden verspekulieren und verspekulieren lassen, uns in EU und Euro
gelogen haben und einen ESM unterschreiben und man soll es ja nicht glauben
- bei der nächsten scheinwahl um "vertrauen" werben.
einfach zum vergessen.
Emil 29. August 2013
Aufruf zur aktiven Protestwahl !
Angesichts der Tatsache, dass die EU-Kommission fast ausschließlich
der Werkzeugkasten der Hochfinanz und Konzerne , sowie der Agrarindustrie
und Atomlobby ist, betreiben alle Parteien – deren Führungskräfte
weitgehend im Dienste der EU stehen – durchwegs rechtsradikale Politik,
indem EU-kompatibel schrittweise die Demokratie, der Sozialstaat und die
friedensstiftende Neutralität demontiert und entsorgt werden!
Nachdem in Österreich alle im Nationalrat anwesenden
Parteien als auch vier Neuantretende keine Alternativen zum zusammenbrechenden
Casinokapitalismus anbieten, benötigen wir – auf der Grundlage
höchstmöglichster Breitenwirkung - die sofortige Gründung
einer wirklich demokratischen Partei, die u.a. den schnellstmöglichen
Austritt aus der EU zum Ziele hat, um danach im Verbunde freier EFTA-Staaten
eine neue EUROPÄISCHE UNION zu gründen, in der die
rücksichtslose Unterwerfung von Mensch und Natur unter die Profitinteressen
des Kapitals beendet ist!
Entsprechend der Aussage von Papst Franziskus soll das
Kapital ausschließlich dem Wohle der Menschheit dienen und nicht
über diese herrschen!
Erst eine Vereinigung der „EU-Austrittspartei“, der „Sozialistischen
Linkspartei“, „Der Wandel“ und der „KPÖ“ mit „autonomen Bürger(innen)“
führt zu jener notwendigen Kraft, die Österreich vom Casinokapitalismus
befreit!
Mein Vorschlag: Gehen Sie aber auf jeden Fall zur
Wahlurne und bringen Sie am besten auf Ihrem Wahlzettel einen Klebezettel
an, auf dem geschrieben steht: „Für volle Demokratieautonomie, aktive
Neutralitätspolitik und Stärkung des Sozialstaates!“
Mit freundlichen Grüßen:
Norbert Gorbach
Tel. 05574-62704 E-Mail: n.gorbach@aon.at 6900 Bregenz
Austrian parliamentary elections 2013