Nationalratswahl
2019: Wahlanfechtung
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Abgeordnete
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Ergebnisse
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Kandidaten
. Briefwahl
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Medien
Partei: CPÖ . EUAUS
. FLÖ .
FPÖ
. GILT . Grüne
. KPÖ .
M
. NBZ . NEOS
. ODP . ÖVP.
Pilz.
SLP.
SPÖ.
Weiße
.
Nationalratswahl 2017 in Österreich:
* Der (letzte) Wahltag war der Sonntag, 15. Oktober
2017. Briefwähler konnten auch schon 3 Wochen vorher wählen.
* Die Wahlbeteiligung war exakt 80,00%. (Das ist ein heißer
Punkt für Verschwörungstheoretiker. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit
für so eine runde Zahl?)
* Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 6.400.993.
* Es wurden 5.120.881 Stimmen abgegeben. Davon waren 5.069.929 gültige
Stimmen, 50.952 waren ungültig.
* Briefwahlkarten-Mysterium: In
Summe wurden 889.193 Wahlkarten für die Nationalratswahl 2017 in ganz
Österreich an die Wahlberechtigten ausgegeben. Davon sind nur 795.763
Wahlkarten wieder zu den Wahlbehörden zurückgekommen.
D.h.
93.430 Briefwahlkarten sind verschwunden.
Mehrere Fälle
wurden bekannt, wo eine Briefwahlkarte bei der Post gestohlen wurde. Der
Rest bleibt rätselhaft.
Wahlanfechtung der Nationalratswahl 2017:
18.12.2017: Angelobung der neuen österr. Bundesregierung /
neuer Bundeswahlleiter:
Heute wurde die neue österreichische Bundesregierung angelobt.
Als neuer Innenminister wurde Herbert Kickl (FPÖ) von Bundespräsident
Dr. Alexander Van der Bellen (Grüne) angelobt. Innenminister Kickl
ist nun auch gleichzeitig der Leiter der Bundeswahlbehörde und löst
damit die bisherige Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)
ab. Die Bundeswahlbehörde muss bis Mitte Jänner 2018 bei der
Causa Wahlanfechtung den relevanten Teil des Wahlaktes zur Nationalratswahl
2017 an den Verfassungsgerichtshof abliefern und kann auch eine Stellungnahme
abgeben.
20.11.2017: EUAUS brachte ihre Wahlanfechtung zur NRW17 ein.
Die wahlwerbende Gruppe "Für Österreich, Zuwanderungsstopp,
Grenzschutz, Neutralität, EU-Austritt" (EUAUS) hat heute ihre
Wahlanfechtung der Nationalratswahl 2017 beim Verfassungsgerichtshof
in Wien eingebracht. Der Schriftsatz wurde persönlich vom Zustellungsbevollmächtigten
und Spitzenkandidaten Mag. Robert Marschall an den VfGH übergeben.
Zu den Hauptgründen der Wahlanfechtung zählen laut Wahlanfechterin
unter anderem die verfassungswidrige Briefwahl, die über 5 Millionen
gesetzwidrigen Stimmzetteln, die Zusammenzählung der Reststimmen von
verschiedenen Rechtspersonen im dritten Ermittlungsverfahren, ein Fotograf,
der Vizekanzler Sebastian Kurz in der Wahlzelle bei der Stimmabgabe fotografierte
und die nicht erfolgte Ermittlung & Kontrolle der ziffernmäßigen
Richtigkeit der Ergebnisse durch die Mitglieder der Bundeswahlbehörde.
Der neu zusammengesetzte österreichische Nationalrat:
Die konstituierende Sitzung des neuen Nationalrates fand am 9. November
2017 ab 10.00 Uhr statt
Im neuen Nationalrat sind nur mehr 5 Parteien vertreten. Die Parteien
"Team Stronach" und "Die Grünen – Die Grüne Alternative"
fallen hinaus, die Partei "Liste Peter Pilz" zieht neu ins österreichische
Parlament ein.
Die => neuen Abgeordneten zum Nationalrat.
Bei der konstituierenden Sitzung wurden auch
die drei Nationalratspräsidenten vom Nationalrat bestimmt:
1. Elisabeth Köstinger (ÖVP), 2. Doris Bures (SPÖ),
3. Norbert Hofer (FPÖ).
Wahlergebnisse der NRW17:
Die Bekanntgabe des endgültigen amtlichen Endergebnisses erfolgte
am 31.10.2017 um 15.24 Uhr durch das österreichische
Innenministerium. Wobei das endgültige amtlich Endergebnis nicht "endgültig"
ist, denn an diesem Tag begann eine 4-wöchige Einspruchsfrist.
Alle wahlwerbenden Parteien konnten innerhalb dieser Frist eine Wahlanfechtung
beim Verfassungsgerichtshof VfGH einbringen. Der VfGH kann eine solche
Wahlanfechtung ablehnen, das Wahlergebnis abändern oder eine Wahlwiederholung
anordnen.)
Amtliches Endergebnis in % (mit Wahlkarten):
Kurz-ÖVP 31,5%,
SPÖ
26,9%,
FPÖ 26,0%,
NEOS
5,3%, Pilz 4,4%,
Grüne 3,8%, GILT 0,9%, KPÖ
0,8%, Weiße 0,2%, FLÖ 0,2%,
NBZ 0,1%,
ODP 0,0%, SLP 0,0%, EUAUS
0,0%, CPÖ 0,0%, M 0,0%.
Die Grünen verlassen mit 24 MandatInnen den Nationalrat.
Der grüne Bundespräsident Alexander Van der Bellen beauftragte
bereits den rechtspopulistischen Sebastian Kurz von der Neuen Volkspartei
(ÖVP) mit der Regierungsbildung. Dieser verhandelt mit der noch rechtspopulistischeren
FPÖ übereits einen Koalitionsvereinbarung.
=> Ergebnisse der Nationalratswahl 2017
Welche Parteien durften bei der Nationalratswahl kandidieren?
Antwort: Die 16 Parteien, die kandidierten, finden Sie hier in alphabetischer
Reihenfolge der Kurzbezeichnung:
.
Nr. |
Kurzbez. |
Logo |
Parteiname bzw Listenname / Langbezeichnung |
1. |
CPÖ |
 |
„Christliche Partei Österreichs“
Spitzenkandidat: Erwin Dünser
(ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: nur in Vorarlberg am
Stimmzettel |
2. |
EUAUS |
 |
„Für Österreich, Zuwanderungsstopp,
Grenzschutz, Neutralität, EU-Austritt“
Spitzenkandidat: Mag. Robert Marschall
(ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: nur in Wien am Stimmzettel |
3. |
FLÖ |
 |
„Freie Liste Österreich & FPS Liste
Dr. Karl Schnell“
Spitzenkandidatin: Barbara Rosenkranz (Berufspolitikerin)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
4. |
FPÖ |
 |
„Freiheitliche Partei Österreichs“
Spitzenkandidat: Heinz-Christan Strache (Berufspolitiker)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
5. |
GILT |
 |
„Liste Roland Düringer – Meine Stimme Gilt“
Spitzenkandidat: Günther Lassi (ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich am Stimmzettel |
6. |
Grüne |
 |
„Die Grünen – Die Grüne Alternative“
Ulrike Lunacek (Berufspolitikerin, EU-Abgeordnete)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
7. |
KPÖ-PLUS |
 |
„Kommunistische Partei Österreichs und Plattform
PLUS – offene Liste"
Spitzenkandidat: Mirko Messner (ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
8. |
ÖVP |
 |
„Liste Sebastian Kurz – Die neue Volkspartei“
Spitzenkandidat: Sebastian Kurz (Berufspolitiker)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
9. |
M |
 |
„Männerpartei – für ein faires Miteinander“
Spitzenkandidat: Hannes Hausbichler (ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: nur in Vorarlberg am
Stimmzettel |
10. |
NBZ |
 |
„NBZ - Neue Bewegung für die Zukunft“
Spitzenkandidat: Murat Durdu (ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: nur in Vorarlberg am
Stimmzettel |
11. |
NEOS |
 |
„NEOS - Das Neue Österreich gemeinsam mit
Irmgard Griss, Bürgerinnen und Bürger für Freiheit und Verantwortung“
Spitzenkandidat: Dr. Matthias Strolz (Berufspolitiker)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
12. |
ODP |
 |
„Obdachlose in der Politik“ (Obachlosenpartei)
Spitzenkandidat: Hans-Georg Peitl (ehrenamtlich) Zulassung zur
Kandidatur: nur in Wien am Stimmzettel |
13. |
Pilz |
 |
„Liste Peter Pilz"
Spitzenkandidat: Dr. Peter Pilz (Berufspolitiker)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
14. |
SLP |
 |
„Sozialistische LinksPartei“
Spitzenkandidat: Florian Alfred Klabacher
(ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: nur in Wien und OÖ
am Stimmzettel |
15. |
SPÖ |
 |
„Sozialdemokratische Partei Österreichs“
Spitzenkandidat: Mag. Christian Kern (Berufspolitiker)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich
am Stimmzettel |
16. |
Weiße |
 |
„Die Weissen – Das Recht geht vom Volk aus. Wir alle entscheiden in
Österreich. Die Volksbewegung.“
Spitzenkandidatien: Isabella Heydarfadai (ehrenamtlich)
Zulassung zur Kandidatur: in ganz Österreich am Stimmzettel |
Medienberichte zu Nationalratswahl 2017:
22.11.2017: Welche 27 Ex-Nationalräte über 6.500 Euro
monatliches Politiker-Arbeitslosengeld kassieren:
Nr. |
Name |
Partei |
Betrag |
Bekanntgabe |
Quelle |
01 |
Sigi Maurer |
Grüne |
6566 € |
21.11.2017 |
Krone |
02 |
Julian Schmid |
Grüne |
6566 € |
21.11.2017 |
OE24 |
03 |
Christoph Vavrik |
NEOS / ÖVP |
6566 € |
21.11.2017 |
OE24 |
04 |
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05 |
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06 |
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07 |
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08 |
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09 |
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10 |
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Quellen: oe24.at
, krone.at ,
Die Tabelle wird laufend ergänzt.
Laut Parlamentsdirektion gibt es 85 Nationalräte, die aus dem
Parlament geflogen sind und Anspruch haben.
Wer hat das Gesetz beschlossen? SPÖ & ÖVP.
Verzichtet haben:
Keinen Antrag gestellt haben - laut eigenen Angaben - folgende Abgeordnete:
Ex-SPÖ-Abgeordneten: Gisela Wurm,
Elisabeth Hakel,
Ex-ÖVP-Abgeordnete: Erwin Rasinger,
Ex-FPÖ-Abgeordnete: Barbara Rosenkranz,
Ex-Grüne-Abgeordneten: Albert Steinhauser,
Werner Kogler
Peter Pilz hat im Nov. 2017 auf sein Mandat wegen Sexismus-Vorwürfen
verzichtet und es dann am 11. Juni 2018 doch angenommen.
Mehr => Medienberichte zur Nationalratswahl
2017
Allgemeine Wahlinformationen zur Nationalratswahl 2017:
* Öffnungszeiten der Wahllokale:
Diese sind in Österreich ganz unterschiedlich,
sowohl bei der Beginnzeit, als auch beim Wahlschluß. Jede
Gemeinde sperrt ihre Wahllokale auf und zu, wie es ihr beliebt. Daß
dadurch Wahlergebnisse vorzeitig öffentlich bekannt werden, wird ganz
bewußt in Kauf genommen.
(Anders in Deutschland: Da gab es bei der Bundestagswahl 2017
im ganzen deutschen Bundesgebiet eine einheitliche
Öffnungszeit von 8-18 Uhr. Damit
konnten auch keine Wahlergebnisse von einzelnen Wahlsprengeln oder Gemeinden
vorzeitig bekannt werden, so wie das in Österreich schon mehrfach
der Fall war.)
* Wahlberechtigt sind
österreichische Staatsbürger, die am Wahltag das 16. Lebensjahr
vollendet haben.
Das sind nach den endgültigen Zahlen des Innenministeriums 6.401.304
Österreicher.
Die Frauenquote bei den Wahlberechtigten beträgt 51,7%. Das ist
somit die absolute Mehrheit.
EU-Ausländer und sonstige Ausländer sind NICHT wahlberechtigt.
* Was und wer wird gewählt?
Es werden ausschließlich
Parteien
und deren Vertreter für den Nationalrat gewählt!
Österreich hat eine oligarchisch organisierte
Parteiendemokratie. Gem. §
42 NRWO gibt es ohne (wahlwerbender) Partei keine Kandidatur bei der
Nationalratswahl und keine Möglichkeit auf ein Mandat im Nationalrat
des österreichischen Parlaments.
Die 183 Abgeordnete
des Nationalrats des österreichischen Parlaments in Wien werden
indirekt über die Parteilisten gewählt. Die Möglichkeit
zur Abgabe einer Vorzugsstimmen für einen Kandidaten
einer Partei ist zwar möglich, bewirkt aber so gut wie nichts.
Das konnte man z.B. bei der vergangenen Nationalratswahl feststellen.
* Was kassieren Berufspolitiker in Österreich?
=> Politikereinkommen
Österreich
Warum so viel?
Weil sich die Politiker ihre Gehälter im Parlament selbst genehmigt
haben.
Das ist klarerweise auch ein großer Wettbewerbsvorteil der Berufspolitiker
gegenüber den ehrenamtlichen Politikern.
Verbesserungsvorschlag: Mittels Volksabstimmung sollte über die
Gehaltshöhe der Politiker abgestimmt werden.
* Für die Wahlabwicklung zuständige Bundesbehörde:
Bundesministerium für Inneres (BMI),
Abteilung III/6 - Wahlangelegenheiten
Modecenterstraße 22 (Eingang Leopold
Böhmstr. 12 Haus 2)
1030 Wien
Postadresse: Herrengasse 7, 1010 Wien
Hotline für Bürger bis zum Wahltag:
Tel.: 0800 20 22 20
aktuell zuständiger Bundesminister: Herbert
Kickl (keine juristische Ausbildung, Studienabbrecher bei Publizistik)
Sektionschef Dr. Mathias Vogl ist unter anderem stellvertretender Leiter
der Bundeswahlbehörde.
Wenig rühmlich: Sektionsleiter => Mathias
Vogl & die Bundespräsidentenwahl 2016
(Dr. Mathias Vogl war im Kabinett von Ex-Innenminister Dr. Ernst
Strasser (ÖVP) tätig. Qu => BMI-Presseaussendung
vom 1.3.2005. "
.
Grundsätzliches zur Nationalratswahl:
24.5.2017: Frage zum fairen Wahlrecht: "Sind Sie für
die Abschaffung der 4%-Hürde?"
NEOS-Strolz: "Wir sind für die Senkung
auf 3% - das entspricht der Klubstärke (5 Mandate)". "Wir halten eine
Hürde von 3 % für fair. Es machte auch nur bedingt Sinn, wenn
wir 10 zusätzliche Listen mit 1% im Parlament hätten."
FPÖ-Strache: "Sind für Beibehaltung
der 4% Hürde. Fordern allerdings Ausbau v. direkter Demokratie, um
Bevölkerung mehr Mitbestimmung zu ermöglichen."
Grüne-Lunacek: "Prozenthürde macht
Sinn fd politische Relevanz einer Fraktion. Anfragerecht, Antragsrecht,
Ausschussarbeit hängt stark von Arbeitsteilung ab einer gewissen Fraktionsstärke
ab. VfGH-Judikatur hat die 4-Prozentklausel im Nationalrat als verfassungskonform
eingestuft."
SPÖ-Kern: keine Antwort
ÖVP-Kurz: keine Antwort
Landeswahlkreise in Österreich:
Wieviele Mandate die einzelnen Bundesländer in österreichische
Parlament entsenden:
Wahlkreis |
Bundesland |
Mandate |
1 |
Burgenland |
7 |
2 |
Kärnten |
13 |
3 |
Niederösterreich |
36 |
4 |
Oberösterreich |
32 |
5 |
Salzburg |
11 |
6 |
Steiermark |
28 |
7 |
Tirol |
15 |
8 |
Vorarlberg |
8 |
9 |
Wien |
33 |
|
SUMME |
183 |
.
Die "Nationalratswahl" ist KEINE "Kanzlerwahl"!
... und schon gar keine "Regierungswahl"!
Wer nächster Bundeskanzler wird, das entscheidet alleine der Bundespräsident,
der den Kanzler auch angeloben muss.
Bundespräsident Alexander Van
der Bellen (noch grün?) hat in seinem
Bundespräsidentschaftswahlkampf schon dezidiert festgelegt,
daß er weder eine FPÖ
in
der Regierung und schon gar nicht HC Strache
als Kanzler angeloben wird. Somit wird
es nach der nächsten Wahl wahrscheinlich wieder eine SPÖ-ÖVP-Koalition
geben. Seit 19.6.2017 ist das aber wieder anders. Im ORF-ZIB2-Interview
mit Armin Wolf schloß Bundespräsident
Alexander Van der Bellen NICHT mehr aus,
daß
er die FPÖ und HC-Strache als Vizekanzler als Teil der Bundesregierung
angeloben wird!!!
Wäre die Bundesregierung ("Exekutive") eine eigenständige
unabhängige Gewalt, dann müßten der Kanzler und die Minister
mit einer eigenständigen Volkswahl gewählt werden. Diese Gewaltentrennung
gibt es aber in Österreich nicht. Das ist ein großes Demokratiedefizit
und ein gewichtiger Grund dafür, warum die Regierung GEGEN das eigene
österreichische Volk agieren / regieren kann, ohne abgewählt
werden zu können. Das österreichische Wahlvolk kann derzeit nur
den Nationalrat im Parlament wählen. Die Mehrheit im Nationalrat schlägt
dann dem Bundespräsidenten eine Bundesregierung vor. Nichts desto
trotz entscheidet letztlich der Bundespräsident, wen er als Kanzler
und Minister angelobt und wen nicht. Der Bundespräsident könnte
laut Bundesverfassung zum Beispiel auch eine Expertenregierung angeloben,
die keiner Partei angehören.
Resümee: Jede Nationalratswahl ist Richtungswahl für jedes
politische Thema, von Zuwanderung bis EU-Pommes-Frites-Verordnung.
Probleme mit der österreichischen Demokratie:
Die Partei-Oligarchie im österreichischen Parlament versucht
mit der 4%-Hürde bei der Mandatsvergabe neue Parteien vom Machtkartell
im Nationalrat
fern zu halten. (Diese künstliche 4%-Hürde
ist eigentlich verfassungswidrig, da sie dem Verhältniswahlrecht -
siehe Artikel
26 der Bundesverfassung - widerspricht. Die SPÖ- und ÖVP-nahen
Verfassungsrichter lehnten aber dazu bisher alle Wahlanfechtungen ab. Basta.
Damit bleibt die unfaire und verfasungswidrige 4%-Hürde vorerst bestehen.
Ein Grund mehr, warum es dringend neue Parteien im Parlament braucht, die
sich für mehr Demokratie einsetzen.)
Weiters gibt es über 100 Fernseh- und
Radiosendungen zur Nationalratswahl. So gut wie alle Sendungen sind mit
den Parteien der bestehenden Partei-Oligarchie in Österreich. Aber
auch die Zeitungen zementieren die Parteien-Oligarchie in Österreich
ein, indem sie nur in Randnotizen über neue Parteien berichten (die
zur demokratische Erneuerung Österreichs eigentlich unverzichtbar
sind. Das wollen die Medieneigentümer offensichtlich nicht wirklich).
Bei diesem eklatanten Medienversagen kommt dem Internet (unabhängigen
Webseiten, Google, Facebook, Email-Versand) eine enorm wichtige Rolle zu.
Damit auch bei der Wahlwerbung die Partei-Oligarchie
klar im Vorteil bleibt, läßt sie sich die gesamte Parteienfinanzierung
aus
Steuergeldern an sich selbst auszahlen. Parteien - die nicht im
Parlament vertretenen sind - bekommen keine Parteienfinanzierung aus Steuergeld,
sondern müssen alle Kosten selbst tragen.
Bei der Wahlabwicklung in den Wahlbehörden
sind auch nur die Parteien der Partei-Oligarchie zugelassen. Es gibt dort
weder Wahlbeisitzer von neuen Parteien noch unabhängige Wahlbeisitzer.
Der Verfassungsgerichtshof, der über
Wahlanfechtungen entscheidet, rundet das Bild ab, indem nur regierungsnahe
Verfassungsrichter im österreichischen Verfassungsgerichtshof
vertreten sind. Manche VfGH-Richter haben sogar ein SPÖ- oder ÖVP-
Parteibuch. Trotz ihrer offensichtlichen politischen Befangenheit, stimmen
sie bei Wahlanfechtungen von Parteien - die mit ÖVP und SPÖ in
einem politischen Wettbewerb stehen - mit!
Somit sind Wahlen in Österreich nur ein mediales
Schauspiel, um ein bisserl Demokratie zu heucheln. Die Parteien und Abgeordneten
im Parlament repräsentieren schon lange nicht mehr den Willen des
österreichischen Volkes. Der nicht-gewählte amtierende Bundeskanzler
Kern (SPÖ) sieht in der Politik gleich einmal 95% Inszenierung (=
Show). Von Direkter Demokratie mittels Volksentscheidungen ist in Österreich
seit der Volksabstimmung zum EU-Beitritt im Jahre 1994 nichts mehr übrig
geblieben. Volksabstimmungen bestehen nur mehr als theoretische Möglichkeit
am Papier (somit totes Recht seit 23 Jahren).
Nachdem die Regeln für das demokratische
Schauspiel geklärt sind, nun zu den Teilnehmern der Aufführung,
genannt "Nationalratswahl". So eine Nationalratswahl ist immer ein ganz
großes Theater bzw Kino. Die Inszenierung und Dramaturgie ist nicht
einmal durch die Wiener Staatsoper oder einen Hollywood-Thriller zu überbieten.
Die Wahl-Aufführung der Nationalratswahl kostet viele Millionen Euro
an Steuergeld. Das sollten Sie sich als Wähler nicht entgehen lassen.
Sie zahlen ja auch dafür. Die Wahl ist sozusagen ein "Mitmach-Theater".
Die Regie führen die Regierungsparteien SPÖ-ÖVP, die gleich
einmal eigenständig den Wahltag und Stichtag festlegen...
Die Gründe für die vorzeitige Parlamentswahl 2017
waren:
1. Das Koalitions-Hickhack führte am 10.5.2017
zum
Rücktritt von Vizekanzler Mitterlehner:
Wer hat beim Koalitions-Hickhack angefangen? Die SPÖ oder die ÖVP?
Schwer zu sagen, da sich die beiden Parteien schon seit dem Bundespräsidentenwahlkampf
seit Anfang 2016 gegenseitig blockierten und sich gegenseitig keine politischen
Erfolge gönnten. Zuletzt ging Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP)
auf Bundeskanzler Kern (SPÖ) frontal los, bei dem "der Zug abgefahren"
sei. Das SPÖ Regierungsteam attackierte Außenminister Sebastian
Kurz (ÖVP), der Ministerratssitzungen zu oft schwänze und statt
dessen gerade auf Wahlkampftour in Vorarlberg sei. Letztendlich brachte
der Rücktritt von Vizekanzler, Wirtschaftsminister und ÖVP-Obmann
Dr. Reinhold Mitterlehner am 10.5.2017 die Koalition in arge Turbulenzen.
"Neuwahl" oder "Neustart" war die Frage. Die Alternative "Neuwahl" hat
gewonnen.
2. Leere Parteikassen bei FPÖ und Grünen:
SPÖ und ÖVP könnten die Gunst der Stunde nutzen die darin
besteht, daß bei FPÖ und
Grüne
aufgrund des extrem langen Bundespräsidentschaftswahlkampfes die Parteikassen
leer sind. Damit sind SPÖ und ÖVP in der Wahlwerbung gegenüber
FPÖ und Grünen weit überlegen.
3. Nicht-gewählter Bundeskanzler Christian Kern
(SPÖ):
Der von der SPÖ neu eingesetzte Bundeskanzler wurde am 17.5.2016 überfallsartig
anstelle des zurückgetretenen Werner Faymanns (SPÖ) angelobt.
Von den ursprünglich 16 Regierungsmitglieder des Jahres 2013 sind
nur mehr 5 Regierungsmitglieder vorhanden. Alle anderen wurden bereits
ausgetauscht. Um der österreichischen Bundesregierung wieder eine
Legitimation durch das Volk zu verschaffen, ist eine baldige Neuwahl sehr
sinnvoll.
4. Weniger Wettbewerber für SPÖ-ÖVP,
durch Rückgänge bei "Team Stronach" und BZÖ:
Das Team Stronach (5,7%) und das BZÖ (3,5%) hatten bei der letzten
Nationalratswahl gemeinsam noch 9,2%. Jetzt würden sie gemeinsam nur
mehr auf 1% kommen.
* Frank Stronach zieht sich bereits wieder nach Kanada zurück.
Eine Nachfolgepartei für das Team Stronach ist noch nicht bekannt.
Diese könnte derzeit laut Meinungsumfragen nur mit 1% der Wählerstimmen
rechnen und würde dadurch nicht mehr ins Parlament einziehen.
* Das BZÖ ist 2013 aus dem Parlament hinausgeflogen und bekommt
dadurch keine Parteienförderung mehr. Weiters ist der sehr sympathische
Sepp Buchner als Parteiobmann zurückgetreten und der Nachfolger so
gut wie unbekannt. Das BZÖ ist nur in einem Bundesland (nämlich
Kärnten) im Landtag vertreten und das auch nur mit 2 Abgeordneten.
Altlasten aus illegaler Parteienfinanzierung werden noch gerichtlich abgehandelt
(z.B. Telekom-Skandal). Zuletzt gab es für das BZÖ eine herbe
Niederlage bei der EU-Wahl 2014
mit nur 0,47%. Das BZÖ wird daher vermutlich bei der nächsten
Nationalratswahl nicht mehr kandidieren.
* 4 parteifreie Nationalratsabgeordnete würden bei einer Neuwahl
ihr Mandate verlieren und diese würden somit neu vergeben werden.
5. Die SPÖ beging am 28.6.2017 den Koalitionsbruch:
Erstmals in der laufenden SPÖ-ÖVP-Koalition
wurde nun Koalitionsbruch begangen und zwar von der SPÖ. Die SPÖ
stimmte beim Uni-Budget gegen ihren Koalitionspartner ÖVP. „Das
ist ein schweres Foul des Kanzlers“, so ÖVP-Finanzminister Hans
Jörg Schelling.
Chronologie der vorgezogenen Neuwahlen zum österr. Nationalrat:
In Österreich sind vorzeitige Neuwahlen nichts Ungewöhnliches:
1953: Das Wirtschaftsprogramm von Finanzminister Reinhard Kamitz war
ausgerichtet auf Sparsamkeit und eine harte Schilling-Währung. Die
SPÖ versagte ihre Zustimmung. So kam es zu vorzeitigen Neuwahlen am
22. Februar 1953, bei denen die ÖVP deutlich verlor und stimmenmäßig
hinter die SPÖ zurückfiel.
1966: Nach gescheiterten Budgetverhandlungen im Ministerrat der Großen
Koalition am 22. Oktober 1965. Daraufhin wurden vorgezogene Wahlen angesetzt.
Die ÖVP gewann unter Josef Klaus die absolute Mehrheit.
1971 unter Bundeskanzler Bruno Kreisky, der sich mit der SPÖ erfolgreich
von der Minderheitsregierung zur absoluten Mehrheit steigerte;
1986: Wegen der Wahl von Kurt Waldheim (ÖVP) zum österreichischen
Bundespräsidenten musste Bundeskanzler Fred Sinowatz (SPÖ) zurücktreten,
nachdem dieser versuchte Waldheim im Präsidentschaftswahlkampf massiv
"anzubräunen"; (Ex-Bundeskanzler Sinowatz wurde später sogar
wegen falscher Zeugenaussage verurteilt.) Erfolglos: Waldheim gewann die
Wahl gegen Kurt Steyrer souverän mit seiner "Jetzt erst recht"-Kampagne.
Ergebnis der Präsidentschaftswahl: 54% für Waldheim. Sinowatz-Nachfolger
Franz Vranitzky wollte die Koalition mit der FPÖ unter dem neuen FPÖ-Parteiobmann
Jörg Haider nicht fortsetzen und bewirkte ungewollter Weise den kometenhaften
Aufstieg von Jörg Haider und der FPÖ.)
1995: Regierungsbruch in der SPÖ-ÖVP Koalition wegen Uneinigkeit
bei der Budgeterstellung. (Vizekanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP)
provozierte Neuwahlen. Ergebnis: ÖVP blieb gleich und die Neuwahl
brachte der ÖVP genau nichts. Die SPÖ gewann 6 Mandate, die Grünen
verloren 4 Mandate, FPÖ und LIF verloren je ein Mandat.)
2002: Vorgezogene Neuwahl auf Wunsch von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel
(Er wollte die internen Konflikte der FPÖ ausnützen und spannte
der FPÖ kurz vor der Wahl den damals noch populären Finanzminister
Karl Heinz Grasser aus. Erfolgreich! Die ÖVP gewann erdrutschartig
und Harl Heinz Grasser wurde daraufhin Finanzminister der ÖVP. Er
blieb es bis zum Jänner 2007),
2008 gab es vorgezogene Neuwahlen auf Drängen von Vizekanzler Wilhelm
Molterer von der ÖVP. Molterer "Es reicht" mir mit der SPÖ; Nach
verlorener Wahl trat Molterer zurück und es rückte Josef Pröll
nach.
2017: SPÖ-Obmann Christian Kern ging bereits im Jänner 2017
mit seinem neuen "Plan A" in Österreich auf (Wahlkampf-)Tour. Das
Neuwahlgequatsche ging daraufhin wieder so richtig los. ÖVP-Bundesobmann
Reinhold Mitterlehner war vom dauernden Neuwahlgequatsche genervt und wurde
schon längere Zeit nur mehr als Platzhalter für Sebastian Kurz
im Falle einer Neuwahl gehandelt.
Mi. 10.5.2017: Dr. Reinhold Mitterlehner trat überraschend frühzeitig
zurück.
Fr. 12.5.2017: Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sprach
sich für eine vorzeitige Neuwahl im Herbst aus.
So. 14.5.2017: Sebastian Kurz wird neuer designierter ÖVP-Obmann
und ÖVP-Spitzenkandidat.
Mo. 15.5.2017: alle 6 Parlamentsparteien einigen sich auf eine vorgezogene
Nationalratswahl im Okt. 2017.
Di. 16.5.2017: Am Nachmittag einigten sich alle sechs Parlamentsparteien
auf den 15. Oktober 2017 als Wahltermin.
=> Stellungnahmen eintragen
zur Wahl 2017:
Also ich verstehe das ganze Gerede nicht , das Volk in Österreich
hat die ÖVP gewählt und die FPÖ hat enorm zugenommen. Finde
es in Ordnung immerhin ist das der Wunsch der Österreicher. Also gebt
Ihnen endlich die Chance sich zu beweisen. Immerhin leben wir in einer
Demokratie.
Für Herrn Kurz und Herrn Strache alles Gute und die besten Glückwünsche
Manuela M. 16.10.2017
Independent Website: Austrian parliamentary elections:
Impressum: www.nationalratswahl.at |
EDV: http://infokunst.at - Internetseitenweiterbildung |